LithoRec II

Recycling von Lithium-Ionen-Batterien

Mit der Förderung von Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Traktionsbatterien in den beiden Projekten LithoRec II und EcoBatRec leistet das BMU einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie.

Hauptziel des Verbundprojekts LithoRec II war die Entwicklung von mechanischen, thermischen und chemischen Verfahren zum Recycling von Lithium-Ionen-Traktionsbatterien. Untersucht wurde dabei die gesamte Prozesskette von der Deaktivierung von Batterien und Zellen über die Zerkleinerung und Trennung der verschiedenen Materialfraktionen bis hin zur Rückgewinnung des Aktivmaterials. Wichtige Verfahrensschritte wurden abschließend in einer Technikumsanlage an der TU Braunschweig erprobt. Detaillierte Informationen sind dem Abschlussbericht zu entnehmen.

Ökobilanzen zum Recyclingverfahren LithoRec II für Lithium-Ionen-Batterien

In begleitenden Untersuchungen hat das Öko-Institut Ökobilanzen zu den Recyclingverfahren der Projekte LithoRec II und EcoBatRec erstellt, die nunmehr verfügbar sind. Wichtige Arbeitsschritte waren dabei die Festlegung von Rahmenbedingungen (z. B. Bilanzgrenzen, Wirkungskategorien, Batterietypen), die Aktualisierung von Primärmaterialdaten, das Life Cycle Assessment der beiden Recyclingroutinen (Stoffstrom- und Energiebilanzen, Wirkungsabschätzung) sowie Sensitivitätsanalysen. Die Begutachtung durch einen unabhängigen Gutachter (Critical Review) entsprechend ISO 14040 war dabei ein wichtiges Element der Qualitätssicherung.

Die Ökobilanzergebnisse zum LithoRec II-Recyclingverfahren müssen unter dem Vorbehalt bewertet werden, dass die Sachbilanzdaten teilweise auf Einzel- und Laborversuchen beruhen. Ebenfalls ist hervorzuheben, dass die Ergebnisse dieser Ökobilanz für das Batterierecycling nach dem LithoRec II-Verfahren keinesfalls mit den Ökobilanzergebnissen anderer Batterierecyclingverfahren verglichen werden können, da keine vergleichende Ökobilanz durchgeführt wurde.

In den Systemgrenzen der vorliegenden Ökobilanz ist weder die Herstellung der Batterie noch die Nutzungsphase der Batterie im entsprechenden Fahrzeug bilanziert. Weiterhin gelten alle Ergebnisse unter der Prämisse, dass die zu recycelnden Batterien keine Umweltlast tragen. Wenn sich zukünftig die Batteriezusammensetzung, die Herstellprozesse der Batteriematerialien oder die darin enthaltenen Energiemixe ändern, kann sich das auf das Ergebnis der Ökobilanz sowohl positiv als auch negativ auswirken.

Im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2015 liegen die Nettogutschriften aufgrund des geringeren Energieaufwands in einigen Wirkungskategorien deutlich höher, in anderen machen sich Aktualisierungen von Vorkettendaten bemerkbar.

Auch wenn die ökologischen Vorteile vorwiegend aus dem Recycling der Gehäusematerialien kommen, ist die Demontage der Zellen und vor allem auch die Verarbeitung des Aktivmaterials sehr wichtig, da die Zellen aus Sicherheitsgründen behandelt werden müssen und die Rückgewinnung von Lithium, Kobalt und weiteren Sekundärrohstoffen sowohl von ökologischer als auch von strategischer Bedeutung für die Sicherung von Rohstoffen in Deutschland ist.

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