HELD
Seit einigen Jahren werden bei der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) Hybridbusse im Stadtverkehr erprobt und tragen bereits heute schon dazu bei, aus dem Verkehr stammende Emissionen wie Kohlendioxid, Stickoxide, Ruß und Lärm zu reduzieren. Die Fahrzeuge haben inzwischen einen technischen Reifegrad erreicht, der mittelfristig auch die für einen Regeleinsatz notwendige hohe Verfügbarkeit sicherstellt. Nach den Erfahrungen aus den verschiedenen Feldversuchen betragen die Einsparungen beim Treibstoff bis zu 20 Prozent.
Vor diesem Hintergrund können Hybridbusse einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität und zum Klimaschutz leisten. Sicherlich sind sie auch eine gute Brückentechnologie bis rein elektrisch angetriebene Busse verfügbar sind. Gleichzeitig muss jedoch die technologische Weiterentwicklung elektrischer Antriebe forciert werden, um den erforderlichen Umstieg auf vollständig emissionsfreie Busse abzusichern. Dabei steht vor allem der verdichtete Verkehr in Metropolen im Mittelpunkt, da hier die Belastungen aus fossilen Treibstoffen am dringendsten zurückgefahren werden müssen.
Ausgehend von den bisherigen positiven Erfahrungen mit parallelen Hybridbussen beinhaltet das aktuelle Vorhaben die Weiterentwicklung von Linienbussen ĂĽber Plug-In-Busse (PHEV) zu rein elektrischen Batteriebussen (BEV).
Hauptziel des Projekts HELD ist der Einsatz von drei Plug-In-Hybrid-Bussen und drei Elektrobussen im Linienbetrieb der HOCHBAHN. Dabei soll ein System zum Nachladen an Start- und Endhaltestellen zum Einsatz kommen, bei dem die Energieversorgung über einen Pantographen mit hoher Ladeleistung (bis zu 300 kW) erfolgen soll. Die Einführung derPlug-In-Hybrid- und Elektrobusse in den Linienbetrieb soll einen wichtigen Beitrag zu einem umweltverträglichen ÖPNV leisten. Mit dem Projekt sollen Erkenntnisse zum Alltagseinsatz der Fahrzeuge, zur Akzeptanz durch die ÖPNV-Nutzer, zu Wirtschaftlichkeitsaspekten im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen sowie zur Minderung lokaler und globaler Emissionen gewonnen werden.
Die HOCHBAHN wird die Busse in den Linienbetrieb einführen und die Voraussetzungen für die Ladeprozesse an den Haltestellen sowie auf den Busbetriebshöfen schaffen und ist für die Durchführung des Flottenversuchs verantwortlich. Das Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen wird den Flottenversuch wissenschaftlich begleiten.
Bei erfolgreichem Projektverlauf können die Erkenntnisse aus der alltagsnahen Erprobung von drei Plug-In-Hybrid- und drei Elektrobussen im ÖPNV in Hamburg eine erhebliche Signalwirkung für andere Verkehrsbetriebe und Kommunen haben. Damit kann ein weiterer wichtiger Beitrag zur Erhöhung des Anteils an emissionsarmen und -freien Elektrofahrzeugen im ÖPNV in den kommenden Jahren geleistet werden.