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Umweltwirkung von E-Car Sharing Systemen in urbanen Räumen

Der Ausbau erneuerbarer Energien verändert grundsätzlich die Erzeugungsstruktur im Strommarkt. Dargebotsabhängige Energie mittels Windkraft und Photovoltaik wird zukünftig einen Großteil der Stromversorgung ausmachen. Bei diesen Technologien ist die Erzeugung jedoch nur eingeschränkt vorhersagbar, weshalb Fluktuationen auf unterschiedlichen Zeitskalen auftreten: von saisonalen Schwankungen über den Tagesgang bis hin zu kurzfristigen Schwankungen. Diese Fluktuationen verstärken die in der Stromnachfrage auftretenden Schwankungen, und erhöhen damit den Bedarf an Ausgleichsmöglichkeiten der Lastspitzen. Dieser Ausgleich findet über verschiedene Strommärkte statt, an deren Handel Betreiber unterschiedlicher Erzeugungs- und Speichertechnologien teilnehmen.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll die Annahme untersucht werden, ob sich Car Sharing und Elektromobilität sinnvoll kombinieren lassen, so dass die Nachteile von Elektrofahrzeugen, wie die hohen Anschaffungskosten und die in urbanen Räumen häufig geringe Fahrleistung, kompensiert werden. Innerhalb von drei Jahren sollen mit Hilfe von Nutzerbefragungen, Mobilitätstrackings und Backend-datenaufzeichnungen bei den Car Sharing Anbietern DriveNow und Flinkster Veränderungen im Mobilitätsverhalten und in der Nutzerakzeptanz empirisch und mit Hilfe von Clusteranalysen erforscht werden. Darüber hinaus sollen typische Nutzergruppen charakterisiert und die Wirkungen von E-Car Sharing auf die Umwelt, den öffentlichen Parkraum und den Motorisierungsgrad szenarienbasiert hochgerechnet werden. Durch die Einbindung der beiden Städte Berlin und München sollen auch die kommunalen Stellhebel bewertet und ein Leitfaden zur Verbreitung der Ergebnisse entwickelt werden.

Mit DriveNow und Flinkster werden zwei unterschiedliche Car Sharing Systeme vergleichend betrachtet, um die elektromobilitätsbezogenen Effekte sowohl bei flexiblem als auch stationsgebundenem Car Sharing erforschen zu können. Der Feldtest zum Nutzerverhalten wird in Berlin und München durchgeführt, wobei die erste Erhebungswelle in München keine Elektrofahrzeuge enthält und dadurch auch die kurzfristigen Wirkungen, die durch die Einführung von Elektrofahrzeugen in eine konventionelle Car Sharing Flotte entstehen, untersucht werden können.

Im Ergebnis können elektrifizierte, flexible und stationsgebundene Car Sharing Konzepte sowie Hybridlösungen zukünftig besser auf die Bedürfnisse der Nutzer angepasst und als klimafreundliches Verkehrsmittel optimal in vorhandene städtische Verkehrsinfrastrukturen integriert werden.

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